...in die Tiefe gehen...

Das Jahresrad ist auf dem Rückzug und neigt sich langsam, aber sicher in die dunkler werdende Zeit. Oberflächliches trägt nicht mehr, wir dürfen uns wieder auf unsere Wurzeln besinnen. In die Tiefe gehen, um dort zu finden, was uns zutiefst ausmacht. In der Tiefe ist unsere Kraft, die Verbindung zu den Ahnen und unserer Instinktebene.

 

Im Reich der schwarzen Göttin mit den tausend Namen (Kali, Baba Yaga, Cerridwen etc.) gibt es viel zu entdecken. Sie zeigt uns, dass es klug ist auszusortieren – die Spreu vom Weizen zu trennen. Und das ist nicht nett und niedlich, sondern mutig, zielgerichtet und kraftvoll. Jeder Zyklus will beendet werden, damit ein neuer sich erheben kann. Wir alle sind in dieser spiralförmigen Wandlungskraft seit Anbeginn der Zeit. Das Symbol der Spirale ist eines der ältesten der Menschheit und findet sich in fast allen Kulturen. Sich der Erneuerung anheim zu geben, geht nur, wenn wir tatsächlich in den Kessel der Verwandlung steigen. Unsere eigene Heldinnenreise bewusst erleben und gestalten.

 

Wenn wir unseren Ruf hören, sind wir bereit das sichere Ufer zu verlassen, Verantwortung zu übernehmen, für alles, was wir zulassen und aktiv tun. Wir sind dann aber auch bereit das Unbekannte zuzulassen und vielleicht eine Aufgabe für die Gemeinschaft zu erfüllen und dabei gleichzeitig in die eigene Freiheit hineinzuwachsen. Das ist ein Prozess der (Ver-)Wandlung, der uns erneuert und wachsen lässt.

 

In meiner Jahresgruppe gehen wir gemeinsam die Wege rund ums Jahresrad und spüren in die Zeitqualitäten hinein und wie sie mit unserem Leben korrespondieren. 

 

Ich wünsche uns allen die Kraft der Wandlung und die Zuversicht, dass es gerade dann, wenn es eher nach Chaos aussieht, die Samen schon längst gelegt sind. Sie werden im nächsten Zyklus aufgehen und reiche Früchte tragen.

 

Wenn der Baum im Herbst die Blätter fallen lässt,

dann schaut man dem zu und segnet den Willen der Natur.

Denn die Kraft stirbt nicht, und im Frühling 

entsteht ein neuer grüner Zauber.

Paula Modersohn-Becker

 

Fühlt euch umarmt,

Namaste,

Theresia