Wildkräuter: Gesund, gehaltvoll und lecker

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Gegen fast alles ist ein Kraut gewachsen, so heisst es – und so ist es auch. Für unsere Vorfahren war es noch selbstverständlich auf die Apotheke der Natur zurückzugreifen. Ihr tiefes Wissen um die Wirkungsweise von Pflanzen und Kräutern wurde von Generation zu Generation mündlich weiter gegeben. Das ist mit ein Grund, weshalb vieles auch in Vergessenheit geraten ist. Aber in den letzten Jahren werden die Heilwirkungen der wilden Pflanzen und Kräuter wiederentdeckt. Viele davon wachsen direkt vor unserer Haustür, in unserem Garten und überall in der freien Natur. Viele der besten und wirksamsten Kräuter der Natur tragen im Volksmund den täuschenden Namen „Unkraut“. Aber Brennnessel, Girsch, Löwenzahn und Co. haben Fähigkeiten, die so manches Produkt der pharmazeutischen Industrie alt aussehen lassen. Zum Nulltarif – denn die meisten Kräuter lassen sich selbst sammeln und getrocknet lagern- und sie kommen ohne künstliche Dünger oder Pestizide daher. Wildpflanzen sind allerdings sehr gehaltvoll: So enthält der Bärenklau fünfmal soviel Vitamin C wie die Zitrone und die Vogelmiere dreimal soviel Karotin wie die Möhre.

 

Im Frühjahr, wenn die ersten grünen Spitzen sprießen, ist die beste Zeit sich den frischen Vitaminbomben zuzuwenden. Entschlackung und Reinigung ist jetzt das Thema und daher habe ich für euch einige Kräuter ausgewählt mit denen ihr energievoll in die Freiluft-Saison starten könnt:

 

Brennnessel: wirkt entgiftend, entwässernd und blutreinigend. Enthält viel Kalzium und Kalium und ist deshalb super für Haut, Nägel und Bindegewebe. Kurbelt den Stoffwechsel an und ist besonders geeignet für Menschen, die unter Rheuma, Gicht und Gallen – und Leberproblemen leiden. Bei eingeschränkter Herz-oder Nierenfunktion jedoch bitte keine Brennnessel verwenden. Ihr Eiweißgehalt ist übrigens genauso hoch wie bei der Sojabohne. Die jungen Spitzen eignen sich hervorragend als Salat (ganz klein häckseln und in Salatsoße „ertränken“, dann pieksen sie nicht mehr). Später im Jahr kann Brennnessel eine prima Spinatalternative sein.

 

Löwenzahn:  Hat ganz ähnliche Eigenschaften wie die Brennnessel, wirkt aber auch bei Verdauungsbeschwerden und Blähungen. Ist bei einer Entschlackungskur unbedingt mit einzuplanen. Seine Blätter veredeln jeden Salat. Allerdings nicht die Stängel nutzen – ihre „Milch“ kann allergische Reaktionen hervorrufen. Aus den Blütenblättern lässt sich zusammen mit jungen Tannentrieben, Zitrone und Zucker ein leckerer Brotaufstrich zaubern.

 

Bärlauch: Wer die Pfunde purzeln lassen möchte, ist mit Bärlauchsaft bestens bedient (am besten mit Buttermilch aufmixen). Die Blätter enthalten Alliin und Allicin und haben eine antibakterielle Wirkung. Aber nicht nur das: Bärlauch erweitert die Gefäße – besonders der Beine, der Augen und im Gehirn – und sorgt so für eine verbesserte Durchblutung. Deshalb beugt Bärlauch Alterserscheinungen sehr effektiv vor.  

 

Wenn ihr mehr über Wildpflanzen erfahren möchtet, empfehle ich das Buch: „Essbare Wildpflanzen: 200 Arten bestimmen und verwenden“ von Steffen Guido Fleischhauer (AT-Verlag).