Behalte deine Krone auf dem Kopf! Resilienz in Corona-Zeiten

Foto: Javier Rodriguez auf www.pixabay.com
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Die derzeitige Lage ist eine gute Gelegenheit die eigene Resilienzfähigkeit zu polieren. Das kann manchmal anstrengend sein. Wer den derzeitigen Sturm meistern will, muss nicht nur wetterfeste Kleidung tragen, sondern vor allem seine innere Sonne aktivieren. 

 

Resilienz – das ist die Fähigkeit, auch in widrigen Zeiten nicht den Kopf zu verlieren und die Hoffnung nicht aufzugeben, dass auch diese Krise vorüber gehen wird, um etwas Neuem Platz zu machen. Das ist bei kleinen Katastrophen ebenso anzuwenden, wie bei mittleren und sogar großen. Oft ist es so, dass wir die Situation nicht selbst sofort verändern können, von kontrollieren gar keine Rede. Was jetzt zählt, ist unsere Fähigkeit zu akzeptieren, was ist. 

 

Es hat wenig Sinn, sich aufzuregen und in Panik zu verfallen. Das raubt uns und unserem Immunsystem nötige Energiereserven, die wir besser einsetzen können. Resilienz heißt auch, die innere, psychische Immunkraft zu stärken, weil dies auch Auswirkungen auf unsere körperliche Immunstärke hat, wie zahlreiche Studien bewiesen haben. Es ist eine grundsätzliche Entscheidung, die wir treffen können: Lasse ich mich in den Strudel hineinziehen und fange an zu jammern, oder akzeptiere ich das, was ist – auch wenn es mir nicht gefällt – und halte gleichzeitig Ausschau nach dem, was jetzt noch möglich ist. Es gibt dazu einen schönen Weisheitssatz aus Asien: „Wer im Loch sitzt, muss mit dem Graben aufhören.“

 

Jetzt heißt es, sich auf die eigenen Fähigkeiten zu konzentrieren. Sich klar darüber zu werden, dass wir auch vorher schon schwierige Situationen gemeistert haben. Und dass deshalb die Chancen nicht schlecht stehen, auch aus dieser Situation halbwegs heil hinaus zu kommen. Es ist vielleicht auch als Weckruf zu verstehen, hinzuschauen, was derzeit schon lange nicht mehr gut lief. Global, aber auch im eigenen Subuniversum. Denn dort, im Kleinen kann ich Veränderungen angehen. Das setzt voraus, dass ich mir zunächst bewusst darüber werde, was will gehen, und was will und kann werden. 

 

In Zeiten, in denen ein System kollabiert, weil es seine maximale Nützlichkeit überschritten hat, ist es wichtig kurz einmal inne zu halten. Wir sollten aus der gegenwärtigen Lage die richtigen Schritte ableiten. Nicht in Hektik, nicht aus Panik, um überhaupt etwas zu unternehmen, sondern aus einer inneren Zentriertheit heraus. Das Gebot der Stunde ist also zunächst: Bleibe bei dir, konzentriere dich auf alles, was noch gut läuft, hab Geduld mit der Situation und dir selbst. Widerstehe der Panik! Dies mag eine Pandemie sein, es mag vielleicht auch das Ende eines Wirtschaftssystems sein, das in vielen Stellen übers Ziel hinausgeschossen ist, aber es ist nicht das Ende unserer Zivilgesellschaft. Systeme können sich verändern. Die Weichen und die Zeichen stehen auf Veränderung. Nun denn! Was kann mein Beitrag dazu sein? Das ist die Frage, der wir uns nun stellen dürfen.

 

Wie sagte schon Albert Camus: „Im tiefsten Winter habe ich erfahren, dass es in mir einen unbesiegbaren Sommer gibt.“

 

Theresia Maria de Jong